Bilder: HAM | Text: Janina Lehmann und Berit Wiengarn (G13)
Die Energiewende – wie kann es gehen und wen brauchen wir dafür?
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 13 des Wirtschaftsgymnasiums hören im Rahmen des Volkswirtschaftslehre-Unterrichts einen sehr informativen Vortrag von Prof. Dr. Uwe Neumann von der Hochschule Hamm-Lippstadt.
Die jüngsten Ereignisse haben uns deutlich gemacht, dass sich Deutschland in den Punkten Energiegewinnung und -zufuhr zu stark von anderen Ländern, wie z.B. Russland, abhängig gemacht hat. Allerdings ist es auch allseits bekannt, dass Deutschland nicht über genügend fossile Brennstoffe verfügt, um daraus die notwendige Energie zu produzieren. Wie also könnte man diese Problematik lösen?
Dazu hörten sich zwei Klassen der Jahrgangsstufe 13 des Wirtschaftsgymnasiums einen Vortrag von Professor Uwe Neumann der Fachhochschule Hamm-Lippstadt an.
Zuvor gilt zu wissen, dass im Jahr 2022 der Stromverbrauch bei 484,2 TWh lag, das waren 4,0% weniger, als im Jahr davor mit 504,5 TWh. Diese Verminderung des Stromverbrauchs ist auf das Energiesparen zurückzuführen. Wo man bereits beim ersten Punkt des Vortrages angelangt ist. Denn wenn Deutschland sich dazu entscheidet, die meiste Energie selbst zu produzieren, kann das nur mit erneuerbaren Energien erfolgen. Allerdings kommt dabei die deutsche Gesellschaft nicht drum herum, möglichst gut mit der Energie hauszuhalten und möglichst viel einzusparen.
Außerdem machte Professor Neumann deutlich, dass bei der derzeitigen Energieproduktion aus fossilen Brennstoffen durchschnittlich ein Verlust von 30% der Energie entsteht. Da die Umwandlung von Primärenergie zur letztendlichen Endenergie auch sehr viel Energie verbraucht.
Als mögliche umweltfreundliche Variante wurde im Vortrag die Photovoltaikanlage genannt, welche Sonnenenergie in Strom umwandelt. Diese Art von Energiegewinnung wird vom Staat gefördert, allerdings ist sie derzeit trotzdem noch mit sehr hohen Kosten verbunden. Weshalb sich viele private Haushalte noch dagegen entschieden haben. Somit müsste der Staat den Haushalten mehr Anreize geben.
Aber nicht nur Photovoltaikanlagen, auch Windräder wurden als Option zum weiteren Ausbau von erneuerbaren Energien genannt. Allerdings braucht es einen konsequenten Ausbau von diesen bereits genannten Möglichkeiten, damit Deutschland komplett grüne Energie beziehen bzw. produzieren kann. Denn grüne Energie wird uns aus längerer Sicht nachhaltig positiv beeinflussen, z.B. im Punkt „umweltfreundlicher Leben“. Aber nicht nur unser Leben würde dadurch umweltfreundlicher werden, auch das Leben künftiger Generationen. Außerdem würde die Nutzung von erneuerbarer Energie dem fortschreitenden Klimawandel etwas entgegentreten.
Jedoch machte der Vortrag auch deutlich, dass man eine funktionierende Art von Speicherung der gewonnenen grünen Energie benötigt. Professor Neumann nannte dazu drei mögliche Varianten: Batterien, Wasserkraft und Wasserstoff. Allerdings müssten diese Arten der Speicherung noch weiter ausgebaut werden, sodass, wenn mal keine Sonne oder kein starker Wind auftritt, Deutschland trotzdem mit genügend Energie versorgt werden kann.
Aber auch trotz der noch nicht hinreichend ausgebauten Teilaspekte, bleibt Professor Neumann positiv und glaubt, dass wir die bereits vorhandenen Möglichkeiten zur umweltfreundlichen Energiegewinnung nutzen sollten, anstatt immer wieder nach neuen zu forschen und so die Lösung der Problematik nur aufzuschieben. Denn man könnte die vorhandenen Methoden der Energiegewinnung, Photovoltaikanlagen und Windräder, noch deutlich ausbauen und perfektionieren, z.B. in dem Punkt Speicherung.
Denn um aus der Abhängigkeit von anderen Ländern herauszukommen, muss Deutschland einen Großteil der Energie selbst produzieren und nur noch einen geringen Teil der Energie in Form von grünem Wasserstoff importieren.
Um dieses Vorhaben in die Realität umzusetzen, werden allerdings Fachkräfte benötigt, welche derzeit noch nicht in der Masse zur Verfügung stehen, wie man sie eigentlich bräuchte.
Somit beendete Professor Neumann seinen Vortrag mit einem Aufruf, sich in diesen Bereichen der erneuerbaren Energie zu informieren und wohlmöglich auch mitzuwirken. Denn ohne die benötigten Fachkräfte wird es nicht funktionieren.
Das Feedback der Schülerinnen und Schüler war durchweg positiv. Allgemein fanden sie die vorgestellte Sichtweise realistisch und keineswegs naiv. Außerdem wirkte es auf die Schülerschaft nicht missionarisch, sondern informativ und manch einer war auch darüber erstaunt, wieviel Energie bei der Umwandlung fossiler Energieträger verloren geht. Jedoch sind bei den Schülerinnen und Schüler im Nachhinein noch Fragen aufgekommen, welche aber Professor Neumann bereitwillig noch nachträglich beantworten möchte, damit auch keinerlei Fragestellungen offen bzw. unbeantwortet bleiben.